Im Dritten Engagementbericht des Bundesfamilienministeriums mit dem Titel „Zukunft Zivilgesellschaft: Junges Engagement im digitalen Zeitalter“ geht es um die Frage, wie sich gesellschaftliche Teilhabe und freiwilliges Engagement durch die Digitalisierung verändern und welche Folgerungen sich daraus für die Engagementpolitik ergeben. Untersucht wurde, wie sich junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren auch digital freiwillig einbringen.
„Wie wertvoll und bereichernd digitales Engagement ist, sehen wir gerade in der gegenwärtigen Corona-Krise,“ sagt Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey bei der Vorstellung des Berichts. „Digitale Möglichkeiten helfen dabei, dass sich – vor allem auch junge – Menschen trotzdem für andere und den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen können, indem sie zum Beispiel Nachbarschaftsinitiativen oder Einkaufshilfen digital organisieren oder aber Vereine verstärkt Online-Beratungen anbieten.“
Kernaussagen des Berichts:
- 43,2 Prozent des Engagements junger Menschen findet inzwischen digital vermittelt statt. Bestehende Formen des Engagements werden durch digitalen Engagements nicht ersetzt, sondern ergänzt.
- Digitalisierung erweitert nicht nur die Formen, sondern auch die Inhalte des Engagements. Digitalisierung wird zudem selbst zum Thema von Engagement. Rund 29 Prozent der jungen Engagierten verfolgen das Ziel, die digitale Welt zu einem besseren Ort zu machen.
- Für Engagement-Organisationen stellt die Digitalisierung einen Strukturwandel dar. Darauf reagieren Organisationen sehr unterschiedlich: Einige von ihnen sehen vor allem Herausforderungen, andere in erster Linie Potenziale.
- Digitale Plattformen werden im Engagementsektor immer wichtiger, doch lässt sich keine einheitliche Logik hinter den verschiedenen Angeboten erkennen.
- Es zeichnet sich eine Entwicklung in Richtung einer digitalisierten Zivilgesellschaft ab. Die Akteurinnen und Akteure gestalten den Prozess der gesamtgesellschaftlichen Digitalisierung mit.
Der Engagementbericht macht deutlich, welche Rolle die Digitalisierung im Engagement junger Menschen einnimmt und analysiert neue Themen, Praktiken und Typen des Engagements, die durch die Digitalisierung entstehen. Formuliert werden zudem konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Zivilgesellschaft.